Diese Pflegeanleitung soll Ihnen den Umgang mit den Fuchsien etwas näher bringen, damit Sie
auch in Zukunft viel Freude an diesen wunderschönen Pflanzen haben. Sie erhebt aber keinesfalls
den Anspruch auf Vollständigkeit. Beachten Sie bitte, dass es sich bei den Fuchsien um lebende
Pflanzen handelt. Die Angaben in meiner Fuchsienpflege beziehen sich hauptsächlich
auf allgemein-
gültige Lehrmeinungen. Passen Sie die Pflegemaßnahmen bitte Ihren Möglichkeiten und den
jeweiligen Gegebenheiten an. Wollen Sie sich näher mit diesem Hobby beschäftigen, empfehle ich
Ihnen unbedingt, sich ein gutes Fuchsienbuch (z.B. von Gerda Manthey) zu kaufen.
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Fuchsien sind seit dem frühen 18. Jahrhundert in unseren Breiten bekannt. Als erster Europäer
beschrieb und illustrierte der französische Paulanermönch und Biologe Charles Plumier
(1646-
eine Fuchsie, die er bei einer seiner Forschungsreisen nach Südamerika auf Santa Domingo
(Dominikanische Republik) gefunden hatte, in seinem 1703 erschienenen Buch „Nova Plantarum
Americanum Genera“. Er nannte sie zu Ehren des deutschen Arztes und Botanikers Leonhart Fuchs
(1500-
Allerdings soll eines seiner Schiffe damals untergegangen sein, deshalb gelangte
kein Pflanzen-
material nach Europa. Der schwedische Botaniker Carl von Linné übernahm 1753 in seinem Werk
„Spezies Plantarum“, mit dem er die binäre Nomenklatur begründete, die Beschreibung und die
Zeichnung der Fuchsie von Plumier, nannte sie aber nur Fuchsia triphylla, wobei Fuchsia für die
Gattung und triphylla für die Art stand. Die Wissenschaftliche Bezeichnung Fuchsia hat sich bis
heute gehalten, Plumiers Fuchsie hatte jedoch nichts mit der heute als F. triphylla bezeichneten
Art zu tun.
Fuchsien wachsen überwiegend an regenreichen Berghängen bis 3000m Höhe im Unterholz, oder am Rand
des Regenwaldes, auf humusreichen, gleichmäßig kühlen und feuchten Böden, die aber trotzdem gut
wasserdurchlässig sind. Ihr Standort ist, bei hoher Luftfeuchtigkeit, eher kühl, zusätzlich werden sie durch
hohe Bäume vor prallem Sonnenlicht geschützt. Es sind mehrjährige, verholzende Halbsträucher, Sträucher
und Bäume, die der Familie der Nachtkerzengewächse angehören, sind also nahe Verwandte unseres
heimischen Weideröschens.
Die Gattung Fuchsia ist vor ca. 41 Millionen Jahren höchstwahrscheinlich auf
dem Südamerikanischen Kontinent entstanden. Man geht davon aus, dass die
Fuchsie ursprünglich in den Peruanischen Anden beheimatet war und sich von
dort aus in nördliche Richtung bis nach Mexiko und in südliche Richtung bis
nach Feuerland ausgebreitet hat. Vier Arten haben sich sogar in Neuseeland
und Tahiti angesiedelt. Das heutige, natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt
sich vom nördlichen Mexiko über Guatemala, Honduras, El Salvador, Costa
Rica, Panama, Kolumbien, Venezuela, Ekuador, Brasilien, Bolivien, Peru , Chile
und Argentinien bis nach Feuerland, sowie Neuseeland und Tahiti. Dabei ist auffallend, dass die Fuchsien,
außer in einem Teilgebiet bei Rio de Janeiro, ausschließlich an Westküsten vorkommen. Zusätzlich haben
sich auch noch einige winterharte Sorten der F. magellanica an der Westküste der Britischen Insel, sowie in
Irland als Gartenflüchtling angesiedelt.
Es gibt momentan 107 anerkannte botanische Fuchsienarten, die in 12 Sektionen (Ellobium,
Encliandra, Fuchsia, Hemsleyella, Jimenezia, Kierschlegeria, Pachyrrhiza, Procumbentes, Quelusia,
Schufia, Skinnera, Verrucosa) unterteilt werden. Die Arten können sich in Aussehen, Größe und
Wuchs stark voneinander unterscheiden. Während die F. excorticata beispielsweise als Baum wächst
und bis zu 13 m groß wird und zwei Unterarten der F. regia lianenartige Triebe von bis zu 15 m
Länge ausbilden, erreicht die kriechende F. procumbens als Bodendecker nur eine Höhe von wenigen
Zentimetern. Bei den Blütenformen reicht das Spektrum von kurzen, gedrungenen Blüten, über die
klassische Fuchsienform, bis zu langen, schlauchförmigen Blüten. In der Sektion Schufia findet man
sogar Fuchsien mit fliederartigen Blütenständen. Die Blütengröße variiert von ca. 0,8 cm bei der
F. thymifolia ssp. minimiflora und bis zu gut 10 cm bei der F. fulgens. Ein Bild mit verschiedenen
Blütenformen finden Sie hier. Aus den Fuchsienarten wurden bisher weltweit über 20.000
Fuchsiensorten (Quelle DDFGG) gezüchtet. Dazu kommt noch eine unbekannte Anzahl namenloser
Fuchsienhybriden, welche hauptsächlich in Baumärkten und Supermärkten verkauft werden.
ist die Art in der die Triebe einer Fuchsie tendenziell wachsen. Beim Wuchs unterscheidet man
zwischen stehend, halbhängend, hängend und kriechend.
resultiert aus dem natürlichen Wuchs und der Erziehung einer Fuchsie. Hier wird zwischen Ampel,
Busch, Pyramide, Säule und Hochstamm (Kronbaum) unterschieden. Während sich hängende
Fuchsien hervorragend als Ampelpflanzen eignen, wachsen stehende und halbhängende Fuchsien
(ohne spezielle Maßnahmen) meistens buschförmig.
Die oben genannten Wuchsformen sind das Ergebnis eines geschickten Rückschnittes.
Hochstämme (Kronbäume) und Säulen sind also keine speziellen Sorten, sondern Fuchsien, die zu
dieser Wuchsform erzogen wurden. Für einen Hochstamm nimmt man den Steckling einer stark
wachsenden, stehenden oder halbhängenden Fuchsiensorte. Der Steckling wird mit einem Stab
gestützt und nicht pinziert. Die Seitentriebe werden kontinuierlich abgeschnitten. Dadurch erzielt
man ein schnelles Höhenwachstum. Hat der Stamm die gewünschte Höhe erreicht, lässt man oben
ein paar Seitentriebe stehen und bildet aus ihnen die dekorative Krone. Bei der Erziehung zur
Pyramide oder Säule geht man ähnlich vor, nur schneidet man dabei die horizontalen Seitentriebe
nicht ab. Man erhält also einen durchgehend belaubten Hochstamm, der dann in Pyramiden-
Säulenform geschnitten wird. Büsche werden relativ früh und oft pinziert, damit die Pflanze sich gut
verzweigt und eine kompakte Form entsteht. Bei Ampelpflanzen werden die vertikalen Triebe
stärker zurückgeschnitten als die horizontalen Seitentriebe, damit eine eher flache, hängende Form
entsteht.
Um die Angaben in den Fuchsienlisten besser ver-
stehen zu können, sollte man sich etwas mit dem
Aufbau der Fuchsienblüten beschäftigen: Am oberen
Ende der Blüte befindet sich der Fruchtknoten, aus
dem sich später die Frucht entwickelt. Gefolgt wird
der Fruchtknoten von der Kelchröhre (Tubus), die
dann wiederum in die, meist nach oben gebogenen,
Kelchblätter (Sepalen) übergeht. Darunter befinden
sich die Blüten,-
die Krone (Korolle), welche die Staubfäden mit den
Staubgefäßen und den Stempel umschließt. Einfache
Blüten besitzen vier, halbgefüllte fünf bis sieben,
gefüllte Blüten mehr als sieben Blütenblätter.
Vor allem bei jungen, schwachen oder schlecht belaubten Pflanzen und zu
Beginn bzw. zum Ende der Saison kann es durchaus zu Mutationen der Blüten
kommen. Dabei können sich eventuell auch Blüten mit unterschiedlicher Färbung oder Anzahl
der Blütenblätter an einem Zweig befinden. Meistens werden dabei gefüllte Blüten ungefüllt
ausgebildet. Umgekehrt ist es aber auch möglich.
Zu Beginn und zum Ende der Wachstumsperiode und als Jungpflanzen sollten die Fuchsien
eigentlich nur wachsen. Allerdings möchten sie auch ganz gerne etwas blühen. Da das Wachstum
aber absolute Priorität hat, kann es bei der Blütenbildung natürlich zu kleinen „Fehlern“ kommen,
was aber nicht weiter schlimm ist. Bei kranken, schwachen oder schlecht belaubten Pflanzen
handelt es sich um Notblüten, die unbedingt entfernt werden sollten.
Generell kann man sagen dass die Farben und Blüten der Fuchsien vom Standort am Haus, von der
Wohnhöhe, vom Klima am Wohnort, vom Alter der Pflanzen, von den Jahreszeiten und von der
Haltung als solcher beeinflusst werden. So können Fuchsien in den Höhenlagen des Allgäus anders
blühen als im Rheintal, ältere anders als junge. Nicht gut gedüngte Fuchsien können andere Blüten
und Farbtöne ausbilden als optimal gedüngte. Die ersten Blüten im Frühjahr und die letzten Blüten
im Spätherbst können sich von denen im Sommer unterscheiden. Vor allem Fuchsien mit
dunkel-
roter, purpurfarbener, blauer oder rotblauer Korolle sind etwas anfällig für zeitlich begrenzte
Farbabweichungen. Im Großen und Ganzen sollten die Blüten aber der Beschreibung entsprechen.
Das unnatürliche, kräftige Blau aus manchen Prospekten werden sie aber nie hervorbringen.
Fuchsienpflege
Fruchtknoten
Kelchröhre
(Tubus)
Blütenblätter
(Petalen)
Kelchblätter
(Sepalen)
Staub-
gefäße
Stempel
Korolle
Einfache
Blüte
Gefüllte
Blüte
Halb-
gefüllte
Blüte
Vermehren
Düngen
Standort und gießen
Erde u. Töpfe
Umtopfen
Fuchsien als Beetpflanzen
Überwintern
Krankheiten
Rückschnitt
Einleitung Fuchsienpflege
Züchten
Rezepte
Tägliche Pflege
Fuchsienseite