Sigrids Fuchsienseite
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Fuchsien pflegen und überwintern

 

Diese Pflegeanleitung soll Ihnen den Umgang mit den Fuchsien etwas näher bringen, damit Sie

auch in Zukunft viel Freude an diesen wunderschönen Pflanzen haben. Sie erhebt aber keinesfalls

den Anspruch auf Vollständigkeit. Beachten Sie bitte, dass es sich bei den Fuchsien um lebende

Pflanzen handelt. Die Angaben in meiner Fuchsienpflege beziehen sich hauptsächlich auf allgemein-

gültige Lehrmeinungen. Passen Sie die Pflegemaßnahmen bitte Ihren Möglichkeiten und den

jeweiligen Gegebenheiten an. Wollen Sie sich näher mit diesem Hobby beschäftigen, empfehle ich

Ihnen unbedingt, sich ein gutes Fuchsienbuch (z.B. von Gerda Manthey) zu kaufen.

 

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empfehle ich Ihnen die PDF Version mit Lesezeichen. Sie können sie hier oder

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Etwas Geschichte

Fuchsien sind seit dem frühen 18. Jahrhundert in unseren Breiten bekannt. Als erster Europäer

beschrieb und illustrierte der französische Paulanermönch und Biologe Charles Plumier (1646-1704)

eine Fuchsie, die er bei einer seiner Forschungsreisen nach Südamerika auf Santa Domingo

(Dominikanische Republik) gefunden hatte, in seinem 1703 erschienenen Buch „Nova Plantarum

Americanum Genera“. Er nannte sie zu Ehren des deutschen Arztes und Botanikers Leonhart Fuchs

(1500-1566) „Fuchsia triphylla flore coccinea“, also dreiblättrige Fuchsie mit scharlachroten Blüten.

Allerdings soll eines seiner Schiffe damals untergegangen sein, deshalb gelangte kein Pflanzen-

material nach Europa. Der schwedische Botaniker Carl von Linné übernahm 1753 in seinem Werk

„Spezies Plantarum“, mit dem er die binäre Nomenklatur begründete, die Beschreibung und die

Zeichnung der Fuchsie von Plumier, nannte sie aber nur Fuchsia triphylla, wobei Fuchsia für die

Gattung und triphylla für die Art stand. Die Wissenschaftliche Bezeichnung Fuchsia hat sich bis

heute gehalten, Plumiers Fuchsie hatte jedoch nichts mit der heute als F. triphylla bezeichneten

Art zu tun.

 

Herkunft und Lebensraum

Fuchsien wachsen überwiegend an regenreichen Berghängen bis 3000m Höhe im Unterholz, oder am Rand

des Regenwaldes, auf humusreichen, gleichmäßig kühlen und feuchten Böden, die aber trotzdem gut

wasserdurchlässig sind. Ihr Standort ist, bei hoher Luftfeuchtigkeit, eher kühl, zusätzlich werden sie durch

hohe Bäume vor prallem Sonnenlicht geschützt. Es sind mehrjährige, verholzende Halbsträucher, Sträucher

und Bäume, die der Familie der Nachtkerzengewächse angehören, sind also nahe Verwandte unseres

heimischen Weideröschens.

 

Die Gattung Fuchsia ist vor ca. 41 Millionen Jahren höchstwahrscheinlich auf

dem Südamerikanischen Kontinent entstanden. Man geht davon aus, dass die

Fuchsie ursprünglich in den Peruanischen Anden beheimatet war und sich von

dort aus in nördliche Richtung bis nach Mexiko und in südliche Richtung bis

nach Feuerland ausgebreitet hat. Vier Arten haben sich sogar in Neuseeland

und Tahiti angesiedelt. Das heutige, natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt

sich vom nördlichen Mexiko über Guatemala, Honduras, El Salvador, Costa

Rica, Panama, Kolumbien, Venezuela, Ekuador, Brasilien, Bolivien, Peru , Chile

und Argentinien bis nach Feuerland, sowie Neuseeland und Tahiti. Dabei ist auffallend, dass die Fuchsien,

außer in einem Teilgebiet bei Rio de Janeiro, ausschließlich an Westküsten vorkommen. Zusätzlich haben

sich auch noch einige winterharte Sorten der F. magellanica an der Westküste der Britischen Insel, sowie in

Irland als Gartenflüchtling angesiedelt.

 

Es gibt momentan 107 anerkannte botanische Fuchsienarten, die in 12 Sektionen (Ellobium,

Encliandra, Fuchsia, Hemsleyella, Jimenezia, Kierschlegeria, Pachyrrhiza, Procumbentes, Quelusia,

Schufia, Skinnera, Verrucosa) unterteilt werden. Die Arten können sich in Aussehen, Größe und

Wuchs stark voneinander unterscheiden. Während die F. excorticata beispielsweise als Baum wächst

und bis zu 13 m groß wird und zwei Unterarten der F. regia lianenartige Triebe von bis zu 15 m

Länge ausbilden, erreicht die kriechende F. procumbens als Bodendecker nur eine Höhe von wenigen

Zentimetern. Bei den Blütenformen reicht das Spektrum von kurzen, gedrungenen Blüten, über die

klassische Fuchsienform, bis zu langen, schlauchförmigen Blüten. In der Sektion Schufia findet man

sogar Fuchsien mit fliederartigen Blütenständen. Die Blütengröße variiert von ca. 0,8 cm bei der

F. thymifolia ssp. minimiflora und bis zu gut 10 cm bei der F. fulgens. Ein Bild mit verschiedenen

Blütenformen finden Sie hier. Aus den Fuchsienarten wurden bisher weltweit über 20.000

Fuchsiensorten (Quelle DDFGG) gezüchtet. Dazu kommt noch eine unbekannte Anzahl namenloser

Fuchsienhybriden, welche hauptsächlich in Baumärkten und Supermärkten verkauft werden.

 

 

Wuchs, Wuchsform und Erziehung

 

Der Wuchs

ist die Art in der die Triebe einer Fuchsie tendenziell wachsen. Beim Wuchs unterscheidet man

zwischen stehend, halbhängend, hängend und kriechend.

 

Die Wuchsform

resultiert aus dem natürlichen Wuchs und der Erziehung einer Fuchsie. Hier wird zwischen Ampel,

Busch, Pyramide, Säule und Hochstamm (Kronbaum) unterschieden. Während sich hängende

Fuchsien hervorragend als Ampelpflanzen eignen, wachsen stehende und halbhängende Fuchsien

(ohne spezielle Maßnahmen) meistens buschförmig.

 

Erziehung

Die oben genannten Wuchsformen sind das Ergebnis eines geschickten Rückschnittes.

Hochstämme (Kronbäume) und Säulen sind also keine speziellen Sorten, sondern Fuchsien, die zu

dieser Wuchsform erzogen wurden. Für einen Hochstamm nimmt man den Steckling einer stark

wachsenden, stehenden oder halbhängenden Fuchsiensorte. Der Steckling wird mit einem Stab

gestützt und nicht pinziert. Die Seitentriebe werden kontinuierlich abgeschnitten. Dadurch erzielt

man ein schnelles Höhenwachstum. Hat der Stamm die gewünschte Höhe erreicht, lässt man oben

ein paar Seitentriebe stehen und bildet aus ihnen die dekorative Krone. Bei der Erziehung zur

Pyramide oder Säule geht man ähnlich vor, nur schneidet man dabei die horizontalen Seitentriebe

nicht ab. Man erhält also einen durchgehend belaubten Hochstamm, der dann in Pyramiden- bzw.

Säulenform geschnitten wird. Büsche werden relativ früh und oft pinziert, damit die Pflanze sich gut

verzweigt und eine kompakte Form entsteht. Bei Ampelpflanzen werden die vertikalen Triebe

stärker zurückgeschnitten als die horizontalen Seitentriebe, damit eine eher flache, hängende Form

entsteht.

 

 

Die Fuchsienblüte

 

Aufbau

Um die Angaben in den Fuchsienlisten besser ver-

stehen zu können, sollte man sich etwas mit dem

Aufbau der Fuchsienblüten beschäftigen: Am oberen

Ende der Blüte befindet sich der Fruchtknoten, aus

dem sich später die Frucht entwickelt. Gefolgt wird

der Fruchtknoten von der Kelchröhre (Tubus), die

dann wiederum in die, meist nach oben gebogenen,

Kelchblätter (Sepalen) übergeht. Darunter befinden

sich die Blüten,- oder Kronblätter (Petalen). Sie bilden

die Krone (Korolle), welche die Staubfäden mit den

Staubgefäßen und den Stempel umschließt. Einfache

Blüten besitzen vier, halbgefüllte fünf bis sieben,

gefüllte Blüten mehr als sieben Blütenblätter.

 

 

Mutationen und Farbänderungen bei Fuchsienblüten

Vor allem bei jungen, schwachen oder schlecht belaubten Pflanzen und zu

Beginn bzw. zum Ende der Saison kann es durchaus zu Mutationen der Blüten

kommen. Dabei können sich eventuell auch Blüten mit unterschiedlicher Färbung oder Anzahl

der Blütenblätter an einem Zweig befinden. Meistens werden dabei gefüllte Blüten ungefüllt

ausgebildet. Umgekehrt ist es aber auch möglich.

 

Zu Beginn und zum Ende der Wachstumsperiode und als Jungpflanzen sollten die Fuchsien

eigentlich nur wachsen. Allerdings möchten sie auch ganz gerne etwas blühen. Da das Wachstum

aber absolute Priorität hat, kann es bei der Blütenbildung natürlich zu kleinen „Fehlern“ kommen,

was aber nicht weiter schlimm ist. Bei kranken, schwachen oder schlecht belaubten Pflanzen

handelt es sich um Notblüten, die unbedingt entfernt werden sollten.

 

Generell kann man sagen dass die Farben und Blüten der Fuchsien vom Standort am Haus, von der

Wohnhöhe, vom Klima am Wohnort, vom Alter der Pflanzen, von den Jahreszeiten und von der

Haltung als solcher beeinflusst werden. So können Fuchsien in den Höhenlagen des Allgäus anders

blühen als im Rheintal, ältere anders als junge. Nicht gut gedüngte Fuchsien können andere Blüten

und Farbtöne ausbilden als optimal gedüngte. Die ersten Blüten im Frühjahr und die letzten Blüten

im Spätherbst können sich von denen im Sommer unterscheiden. Vor allem Fuchsien mit dunkel-

roter, purpurfarbener, blauer oder rotblauer Korolle sind etwas anfällig für zeitlich begrenzte

Farbabweichungen. Im Großen und Ganzen sollten die Blüten aber der Beschreibung entsprechen.

Das unnatürliche, kräftige Blau aus manchen Prospekten werden sie aber nie hervorbringen.

 

 

 

 

Fuchsienpflege

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PDF Fuchsienpflege
Natürliches Vorkommen der Fuchsie
Fuchsienblüte

Fruchtknoten

Kelchröhre

(Tubus)

Blütenblätter

(Petalen)

Kelchblätter

(Sepalen)

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Staub-

gefäße

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Stempel

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Korolle

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Fuchsie Multa
Fuchsie Southgate
Fuchsie General Monk

Einfache

 Blüte

Gefüllte

Blüte

Halb-

gefüllte

Blüte

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Vermehren

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Düngen

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Standort und gießen

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Erde u. Töpfe

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Umtopfen

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Fuchsien als Beetpflanzen

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Überwintern

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Krankheiten

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Rückschnitt

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Einleitung Fuchsienpflege

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Züchten

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Rezepte

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Tägliche Pflege

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