Sigrids Fuchsienseite
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Fuchsienpflege

Leider kann es bei einigen Computern vorkommen, dass die Bilder teilweise den Text überlagern.

Deshalb empfehle ich Ihnen sich die Fuchsienpflege als PDF Version hier herunter zu laden.

 

Vermehrung und Ableger

 

Es wird zwischen zwei Arten der Vermehrung unterschieden: Der generativen Vermehrung aus

Samen und der vegetativen durch Absenker, Ausläufer oder Stecklinge. Während bei der

generativen Vermehrung Eigenschaften aller Elternteile zum Vorschein treten können, ist eine

vegetativ vermehrte Fuchsie stets das exakte Abbild der Spenderpflanze.

 

 

Generative Vermehrung

 

Vermehrung aus Samen

Obwohl Fuchsien sich in der Natur hauptsächlich durch Samen reproduzieren, wird diese

Methode bei der Nachzucht nicht angewendet. Eine Ausnahme bilden dabei die (botanischen)

Fuchsienarten. Ihr Erbgut ist noch so unverfälscht, dass auch eine Vermehrung aus Samen

erfolgreich sein kann. F. excorticata und F. procumbens zählen wohl zu den einzigen Fuchsien,

von denen man in Deutschland Samen kaufen kann. Die gängigen Fuchsiensorten stammen

aber meistens aus längeren Zuchtreihen. Schaut man sich beispielsweise den Stammbaum von

Rohees New Millennium an, so sieht man, dass bei der Entstehung dieser Sorte mindestens 30

Fuchsien beteiligt waren. Bei einer Nachzucht aus Samen können ungewünschte Eigenschaften all

dieser Fuchsien in den Vordergrund treten. Selbst wenn man die Pflanze mit Pollen der gleichen

Sorte bestäubt, ist es eher unwahrscheinlich, dass man eine ebenso schöne, gefüllte Blüte erhält.

Es ist durchaus möglich, dass die Blüte unscheinbar und ungefüllt wird. Diese Tatsache macht die

Nachzucht aus Samen für Hobbygärtner aber auch interessant. Das ungewisse Ergebnis hat

schon einen gewissen Reiz und vielleicht gelingt es einem ja, seine eigene, ganz spezielle Fuchsie

heranzuziehen, die man dann mit einem Fantasienamen versehen kann. Das ist dann zwar keine

neue Sorte, wird aber, auch wenn sie nicht spektakulär blüht, sicherlich eine Bereicherung im

eigenen Garten und vielleicht auch der Beginn einer hoffnungsvollen Züchterkarriere sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für die Vermehrung aus Samen nehmen Sie eine reife Frucht (sie gibt auf Fingerdruck leicht nach)

und schneiden Sie diese mit einer Rasierklinge an den meist von außen gut sichtbaren Trenn-

wänden der vier Samenkammern der Länge nach durch. Nehmen Sie nur die runden und dicken

Samen mit einem Zahnstocher oder einem anderen spitzen Gegenstand aus den Kammern und

legen Sie sie zum Trocknen auf ein Küchen- oder Löschpapier. Flache Samen sind unfruchtbar

und können entsorgt werden. Die gesunden Samen sollten nach dem Trocknen bald verwendet

werden, da ihre Keimfähigkeit rasch nachlässt. Füllen Sie ein flaches Anzuchtgefäß mit Pikiererde

und stellen Sie es in ein Wasserbad, bis sich die Erde von unten vollgesogen hat. Ein Angießen

würde die Erde unnötig verdichten. Alternativ zur Erde können Sie natürlich auch feinen Blähton

oder Perlite verwenden. Lassen Sie danach das überschüssige Wasser ablaufen. Verteilen Sie dann

die Samen mit etwas Abstand auf der Oberfläche und bestreuen Sie sie unter Zuhilfenahme eines

Siebes mit einer Erdschicht, die nur so dick wie ein Samenkorn ist. Decken Sie das Ganze mit einer

durchsichtigen Plastikfolie oder einem entsprechenden Deckel ab. Stellen Sie die Sämlinge an einen gleichmäßig 14-16°C warmen, hellen Platz ohne direkte Sonnenbestrahlung. Beginnen Sie, sobald

die Samen gekeimt sind, damit vorsichtig zu lüften. Am ersten Tag wird die Abdeckung eine halbe

Stunde, dann von Tag zu Tag immer länger geöffnet, bis sich die Keimlinge an die Außenluft

gewöhnt haben und die Abdeckung ganz entfernt werden kann. Sobald ein Pflänzchen zwei

echte Blattpaare entwickelt hat, müssen Sie es ganz vorsichtig in einen Topf mit 5-7 cm

Durchmesser pikieren und mit einer 2%igen Fungizidlösung angießen. Über den Topf stülpen Sie

eine durchsichtige Plastiktüte oder ein Trinkglas und stellen ihn dann an einen 18-20° warmen,

hellen Platz ohne direkte Sonnenbestrahlung. Wenn sich nach ca. zwei Wochen eine gesunde

Triebspitze entwickelt, haben sich neue Wurzeln gebildet und Sie können damit beginnen

vorsichtig zu lüften (siehe oben). Stützen Sie die junge Pflanze ggf. mit einem dünnen Stäbchen

und achten Sie darauf, dass ihre Blätter die Abdeckung nicht berühren. Pflanzen Sie den Ableger

erst in einen größeren Topf, wenn der alte komplett durchwurzelt wurde. Das Wachstum können

Sie mit wöchentlicher Blattdüngung unterstützen. Ein Höchstmaß an Hygiene ist bei allen Arbeiten

unbedingt erforderlich, da die Pflänzchen sehr empfindlich sind.

 

 

Vegetative Vermehrung

 

Vermehrung durch Absenker

Das ist eine eher ungebräuchliche Vermehrungsart und eigentlich nur bei Freilandfuchsien und

Fuchsien in großen Pflanzgefäßen praktikabel. Ziehen Sie einen langen Trieb vorsichtig, damit er

nicht abbricht nach unten, so dass er im Bereich eines Auges den Boden berührt und fixieren ihn

dort. Falls der Boden feucht genug ist, wird sich die Fuchsie mit etwas Glück dort verwurzeln.

Sind die Wurzeln groß genug, können sie den Trieb abschneiden und den Absenker umpflanzen.

 

Vermehrung durch Ausläufer

Bei Freilandfuchsien bilden sich manchmal Tochterpflanzen. Diese können Sie abtrennen und

an einer anderen Stelle oder in einem Topf wieder einpflanzen.

 

Vermehrung durch Teilung

Vor allem bei älteren Freilandfuchsien kann man durchaus in die Versuchung kommen, sie durch

Teilung zu vermehren. Ich glaube, ich habe auch irgendwo einmal gelesen, dass das nicht nur

möglich ist, sondern der Pflanze auch noch gut tut. Ich persönlich würde davon aber dringend

abraten. Freilandfuchsien werden von Jahr zu Jahr schöner, da sie sich im Laufe der Zeit immer

tiefer verwurzeln und der Wurzelstock immer kräftiger und größer wird. Wenn man den Wurzel-

stock teilt, kann es sein, dass man zwei schwache Pflanzen erhält oder die Fuchsie ganz ab-

stirbt. Hat sich bereits eine Nachbarpflanze entwickelt, kann man diese natürlich im Frühjahr

umsetzen. Sonst empfehle ich von der Fuchsie Stecklinge oder Absenker zu machen.

 

Vermehrung durch Stecklinge

Im Gegensatz zur generativen Vermehrung aus Samen ist eine Vermehrung durch Stecklinge, die

in Wasser oder Erde bewurzelt werden, relativ einfach und meistens auch erfolgreich. Hierzu

können auch die abgeschnittenen Triebe vom Frühjahrs- oder Winterschnitt verwenden werden.

Primär wird bei der Vermehrung zwischen „weichen Stecklingen“ und „verholzten Stecklingen“

unterschieden.

 

Weiche Stecklinge

bewurzeln besonders schnell. Sie werden von Frühjahr bis Sommer von den

nicht verholzten Trieben der Mutterpflanze etwas unterhalb eines Blattpaares

abgeschnitten. Kurz bevor der Steckling in Erde eingepflanzt bzw. zur

Bewurzelung ins Wasser gestellt wird, sollte er noch einmal auf ca. 2 - 5 mm

unterhalb des Blattknotens mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge

eingekürzt werden. Die Schnittstelle darf dabei nicht gequetscht und danach

nicht mehr mit den Fingern berührt werden. Sinn und Zeck des zweiten Schnittes

ist es, eine frische und saubere Schnittstelle zu erhalten. Bevor sich Wurzeln

gebildet haben, versorgt sich der Steckling ausschließlich über die Schnittfläche.

Sind die Kapillargefäße verstopft oder gequetscht, ist eine ausreichende Ver-

sorgung des Stecklings mit Wasser oder Nährstoffen nicht mehr gewährleistet.

Die neuen Wurzeln wachsen aber nicht aus der Schnittstelle, sondern aus den

Augen der Blattknoten. Deshalb darf der unterste Blattknoten nicht verletzt

werden und muss für die Bewurzelung immer gut von Erde oder Wasser

bedeckt sein.

 

Verholzte Stecklinge (Herbststecklinge, Risslinge)

bewurzeln besonders sicher. Anders als bei einem weichen Steckling, wird der

jetzt schon leicht verholzte Trieb nicht abgeschnitten, sondern, kurz unterhalb

eines Blattknotens, schräg nach unten abgebrochen, so dass eine Rindenzunge

zusammen mit dem Steckling von der Mutterpflanze abgerissen wird. Deshalb

werden Herbststecklinge auch gerne Rissling genannt. Ist die Zunge zu lang,

wird sie später noch etwas abgeschnitten, der Stängel aber nicht weiter

eingekürzt. Die weitere Vorgehensweise bei der Bewurzelung entspricht der

von weichen Stecklingen.

Der Vorteil einer Vermehrung mit Herbststecklingen ist im Wachstumszyklus der Fuchsien

begründet. Er wird in drei Abschnitte aufgeteilt. Im Frühjahr sind die Tage kurz. Das bedeutet für

die Pflanzen, dass die Umstände für eine erfolgreiche Vermehrung durch Samen eher ungünstig

sind. Zu dieser Zeit beschränken sie sich hauptsächlich darauf, zügig zu wachsen und eine aus-

reichende Belaubung für die Strapazen der Blütezeit zu entwickeln. Man nennt diesen Abschnitt

die vegetative Phase. Im Sommer, ab einer Tageslichtdauer von ca. 13 - 14 Stunden, beginnt die

Blühphase. Jetzt werden verstärkt Blüten und Früchte ausgebildet. Wachstum und Blattbildung

werden in dieser Zeit auf das Nötigste eingeschränkt. Bei abnehmender Tageslichtdauer im Herbst

schließt sich dann noch einmal eine vegetative Phase an, in der die Pflanze wiederum weniger

Blüten ausbildet, um Kräfte für die nächste Blühphase zu sammeln. Anders als bei Nachzuchten

im Frühjahr oder Sommer, die zumindest teilweise in der Blühphase stattfinden, werden Herbst-

stecklinge komplett in der vegetativen Phase herangezogen. Das ist vor allem bei langsam

wachsenden Sorten und Hochstämmen vorteilhaft, da ein zügiges Wachstum zu erwarten ist.

Zur Not kann man verholzte Stecklinge auch abschneiden, Sie können eine Pflanze aber auch so

vorbereiten, dass Ihnen im Herbst weiche Stecklinge zur Verfügung stehen. Schneiden Sie dafür

schon im Juli einige Seitentriebe an der gewünschten Fuchsie zurück. Die nachgewachsenen

weichen Triebe können Sie dann, wie im Abschnitt Kopfstecklinge beschrieben, im August für

Ableger verwenden.

 

 

Stecklingsarten

Es gibt zwei gängige Stecklingsarten: Kopfstecklinge und Internodienstecklinge. Eine

Vermehrung durch Steckhölzer ist nicht üblich, der Vollständigkeit halber gehe ich später

aber noch darauf ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kopfstecklinge

werden am meisten bei der Vermehrung verwendet. Sie bringen auch die qualitativ

besten Ableger hervor.

 

Normaler Kopfsteckling

Schneiden Sie einen möglichst knospenlosen Trieb etwas unterhalb des dritten voll ausgebildeten

Blattpaares ab. Der Trieb sollte gesund und unbedingt frei von Schädlingen sein. Große Blätter

können Sie um die Hälfte einkürzen, damit sie später nicht so viel Wasser verdunsten. Entfernen

Sie alle Blüten und Knospen. Entfernen Sie dann vorsichtig das unterste Blattpaar. Die Augen, die

in den Blattachseln sitzen dürfen dabei nicht beschädigt werden. Schneiden Sie den Steckling,

kurz bevor Sie ihn einpflanzen bzw. ins Wasser stellen, noch einmal ca. 2 - 5 mm unterhalb des

Blattknotens mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge ab. Diese Stecklinge können

sowohl in Wasser als auch in Erde bewurzelt werden. Risslinge sind möglich, wenn dieser Teil

der Pflanze ausreichend verholzt ist.

 

Variante 1

Bei Trieben mit großem Abstand zwischen den Blattknoten empfiehlt es sich, kurze Kopfstecklinge

anzufertigen. Schneiden Sie den Steckling dafür ca. 2 - 5 mm unterhalb des zweiten voll aus-

gebildeten Blattpaares ab. Die unteren Blätter werden nicht entfernt, sondern mit den Stielen

teilweise mit in die Erde gesteckt. Eine Bewurzelung in Wasser ist nicht empfehlenswert, da die

Blätter zu weit im Wasser stehen. Risslinge sind nicht möglich.

 

Variante 2

Kopfstecklinge können auch mit mehreren Blattpaaren (auf dem Bild ein Rissling) angefertigt

werden. Diese Stecklinge sind relativ robust. Der Nachteil ist, dass sie schon einen relativ langen

Stängel haben, aus dem die Pflanze weiter wächst. Sie erhalten also eher eine Fuchsie mit einem

sehr dünnen Haupttrieb. Die Stecklinge können sowohl in Wasser als auch in Erde bewurzelt

werden. Risslinge sind möglich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Internodienstecklinge

Nodium (Mehrzahl Nodien) ist der lateinische Name für Blattknoten. Als Internodium (Mehrzahl

Internodien) wird der Bereich zwischen zwei Blattknoten bezeichnet. Internodienstecklinge

werden also nicht aus der Spitze, sondern aus dem restlichen Teil des Triebes angefertigt.

Sie bewurzeln gleich gut wie Kopfstecklinge, man kann aber eine größere Anzahl an Ablegern

machen. Wichtig ist es aber immer, dass alle Blüten und Knospen entfernt werden.

 

Normaler Internodiensteckling

Schneiden Sie aus einem gesunden Trieb ein Stück mit zwei Blattknoten heraus. Kürzen Sie den

oberen Teil des Stängels bis zum Blattknoten ein. Große Blätter können Sie um die Hälfte

einkürzen, damit sie später nicht so viel Wasser verdunsten. Entfernen Sie dann vorsichtig die

unteren Blätter. Die Augen, die in den Blattachseln sitzen dürfen dabei nicht beschädigt werden.

Schneiden Sie den Steckling, kurz bevor Sie ihn einpflanzen bzw. ins Wasser stellen, noch einmal

ca. 2 - 5 mm unterhalb des unteren Blattknotens mit einem scharfen Messer oder einer

Rasierklinge ab. Die Stecklinge können sowohl in Wasser als auch in Erde bewurzelt werden.

Risslinge sind möglich; der obere Teil des Stängels wird aber immer mit einem scharfen Messer  

oder einer Rasierklinge abgeschnitten.

 

Variante 1

Der Nachteil bei der Vermehrung mit normalen Internodienstecklingen ist, dass immer noch

relativ viel Pflanzenmaterial benötigt wird. Deshalb (und bei Trieben mit großem Abstand

zwischen den Blattknoten) können Sie auch kurze Internodienstecklinge anfertigen. Sie erhalten

eine große Menge an Stecklingen wenn Sie ein Stück von einem Trieb immer ca.  2 - 5 mm

unterhalb eines Blattknotens durchschneiden. Pflanzen Sie die so gewonnenen Ableger mit dem

Blattknoten nach unten in Erde ein, so dass sowohl der Blattknoten, als auch Teile der Blattstiele

mit Erde bedeckt sind. Der obere Teil des Stängels und die Blätter werden nicht abgeschnitten.

Eine Bewurzelung in Wasser und Risslinge sind nicht möglich.

 

Variante 2

Mit geteilten Internodienstecklingen erhält man die doppelte Anzahl an Ablegern. Dazu fertigen Sie

einen Ableger nach Variante 1 an und schneiden ihn der Länge nach mittig mit einer Rasierklinge

durch. Pflanzen Sie die geteilten Stecklinge dann, wie oben beschrieben, mit etwas Abstand in

Erde ein. Eine Bewurzelung in Wasser und Risslinge sind nicht möglich.

 

Variante 3

Auch Internodienstecklinge können mit mehreren Blattpaaren angefertigt werden. Der Nachteil

dabei ist wiederum, dass sie schon relativ lange Stängel haben. Die Pflanzen treiben bevorzugt

aus diesen Stängeln und nicht aus dem Boden aus, so dass man eventuell eine nicht besonders

formschöne Fuchsie erhält. Die Stecklinge können sowohl in Wasser als auch in Erde bewurzelt

werden. Risslinge sind möglich.

 

Kombination der Stecklingsarten

Um aus einem Trieb möglichst viele Ableger zu erhalten, kann man die

Stecklingsarten kombinieren. Oben schneidet man einen Kopfsteckling, in der

Mitte mehrere kurze Internodienstecklinge oder geteilte Internodienstecklinge

und unten evtl. einen Rissling.

 

Steckhölzer

sind die wohl ungebräuchlichste Art, Fuchsien zu vermehren. Sie bewurzeln

nicht besonders sicher und treiben nicht so schnell aus wie die anderen

Stecklingsarten, eignen sich aber gut dafür, schnell größere Fuchsienhecken

zu ziehen. Sie werden im Spätherbst und bevorzugt von winterharten

Gartenfuchsien gewonnen, da man relativ weit in die Mutterpflanze schneiden

muss und die Triebe der Gartenfuchsien im Winter sowieso erfrieren.

Es können aber auch abgeschnittene Triebe vom Winterschnitt verwendet

werden. Schneiden Sie aus einem unverzweigten, etwa bleistiftdicken Trieb

ca. 20 - 25cm Stücke. Dabei schneiden Sie immer oben schräg über  einem

Auge und unten waagrecht unterhalb eines Auges. Die oberen Schnittstellen

können mit einem Lackbalsam (aus dem Bau- oder Gartenmarkt) versiegelt

werden. Entfernen Sie alle Blätter und Seitentriebe. Überwintern Sie die frisch

geschnittenen Stecklinge eingerollt in einer kleinen Plastiktüte im Gemüsefach

eines Kühlschranks. Pflanzen Sie die Steckhölzer im Frühjahr dann sehr tief,

das heißt bis auf zwei Augen, im Garten oder in einen geeigneten Topf ein.

 

 

Bewurzelungsarten

 

Bewurzelung in Erde

Tauchen Sie das Stängelende des vorbereiteten Stecklings in ein Bewurzelungspulver

(siehe auch Bewurzelungspulver und Weidenwasser). Füllen Sie einen Topf mit 5-7 cm

Durchmesser mit Pikiererde und wässern Ihn. Zur Not können Sie anstelle der Pikiererde auch

eine ungedüngte Markenerde verwenden. Drücken Sie mit einem spitzen Gegenstand (Pikierstab,

Nagel, Bleistift) ein ausreichend großes, ca. 2 cm tiefes Loch in die Erde. Setzen Sie den Steckling

dort hinein und drücken Sie die Erde vorsichtig an. Besprühen Sie Ihn mit einer 2%igen

Fungizidlösung (wenn vorhanden) und stülpen Sie eine durchsichtige Plastiktüte, ein Trinkglas,

eine (unten abgeschnittene) PET- Flasche über den Topf, oder stellen Sie den Topf in ein

Minigewächshaus. Stellen Sie die Pflanze dann an einen hellen, aber nicht sonnigen, ca. 18-20°

warmen Ort. Nach zwei bis drei Wochen (gefüllte Sorten brauchen etwas länger) dürften sich

die ersten Wurzeln gebildet haben. Das können Sie an der glänzenden, prall gefüllten Triebspitze

erkennen. Jetzt können Sie damit beginnen, vorsichtig zu lüften (siehe Gespannte Luft). Bis zur

Ausbildung der Wurzeln erfolgt die Wasseraufnahme des Stecklings ausschließlich über die

Schnittfläche. Deshalb sollte die Erde Anfangs sehr nass gehalten werden. Am besten stellen Sie

den Topf in einen mit Wasser gefüllten Untersetzer. Haben die Wurzeln den Topf vollständig

durchwurzelt, sollten Sie die Fuchsie in einen etwas größeren Topf pflanzen.

 

Bewurzelung in Wasser

Stellen Sie den vorbereiteten Steckling in ein undurchsichtiges, mit etwas lauwarmem Wasser

gefülltes, Glas oder in einen Joghurtbecher. Der untere Blattknoten muss dabei immer gut mit

Wasser bedeckt sein. Der Stängel sollte aber nicht zu tief im Wasser stehen, da er sonst faulen

kann. In einem durchsichtigen Glas kann es sein, dass der Steckling sich eher wie eine Schnitt-

blume verhält. Dann besteht die Gefahr, dass er gar nicht erst versucht Wurzeln auszubilden

und relativ schnell seine Blätter verliert. Durch die Verwendung eines undurchsichtigen Gefäßes

simulieren Sie einen Standort in der Erde und erhöhen die Chancen für eine erfolgreiche

Bewurzelung erheblich. Die Seitenwände dürfen natürlich nicht zu hoch sein, sonst erhalten die

Blätter nicht genug Licht. Stülpen Sie eine durchsichtige Plastiktüte, ein Trinkglas oder eine (unten

abgeschnittene) PET- Flasche über den Steckling und das Gefäß und stellen Sie alles an einen

hellen, aber nicht sonnigen, ca. 18-20° warmen Platz. Haben sich genug Wurzeln gebildet,

können Sie den Steckling in einen kleinen Topf einpflanzen. Die ersten zwei Wochen sollte der

Topf in einem mit Wasser gefüllten Untersetzer stehen, damit sich die Wurzeln an die neue

Umgebung anpassen können. Beachten Sie bitte auch die Hinweise im Kapitel Gespannte Luft.

 

 

Schutz und Pflege der Stecklinge

 

Stecklinge schützen

Bis sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, muss der Steckling vor zu starker Verdunstung

geschützt werden. Zum einen kann man die Verdunstungsfläche verringern indem man große

Blätter bis zur Hälfte einkürzt, zum anderen sollte man unbedingt darauf achten, dass der

Steckling in einem zugfreien Milieu mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit (gespannter Luft)

heranwächst. Am besten geeignet sind dafür natürlich Minigewächshäuser. Durchsichtige,

über Steckling und Anzuchtgefäß gestülpte, Behälter oder Plastiktüten erfüllen den Zweck

aber genauso. Haben sich genug Wurzeln gebildet, muss der Steckling sich durch vorsichtiges

Lüften (siehe Gespannte Luft) erst wieder an die trockenere Umgebungsluft gewöhnen.

 

Stecklinge pflegen

Die jungen Wurzeln der Stecklinge sind sehr empfindlich. Deshalb sollte Anfangs keine Düngung

über die Erde erfolgen, bzw. keine gedüngte Erde verwendet werden. Bis sich genug Wurzeln

gebildet haben, erfolgt eine Düngung ausschließlich mittels Blattdüngung (siehe Richtig düngen).

Die Erde sollte immer gleichmäßig gut feucht gehalten werden. Knospen müssen kontinuierlich

abgeschnitten werden, damit die Pflanze nicht zu viel Kraft für die Blütenbildung vergeudet.

 

 

Gespannte Luft

Als gespannte Luft bezeichnet man eine Atmosphäre mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit.

Sie herrscht z. B. in tropischen Gewächshäusern, kann aber auch zu Hause hergestellt werden,

indem man die Pflanzen in ein Minigewächshaus stellt oder ein durchsichtiges Gefäß bzw. eine

durchsichtige Plastiktüte über den Topf stülpt. In dieser Umgebung verdunsten die Pflanzen nicht

nur weniger, sie nehmen durch die Blätter auch Wasser auf. Weil sie zur Wasseraufnahme kaum

Wurzeln benötigen, bilden sie verstärkt Blätter aus und vernachlässigen die Wurzelbildung.

Für die Anzucht von Fuchsienstecklingen ist die Wasseraufnahme durch die Blätter in gespannter

Luft sehr wichtig, da sie keine Wurzeln haben. Später sollten sie aber in normaler Luft verstärkt

wurzeln bilden. Die Umstellung von gespannter zu normaler Luft ist für die Fuchsien nicht

einfach. Deshalb sollte man am ersten Tag nur eine halbe Stunde, dann von Tag zu Tag immer

länger lüften, bis sich die Pflanzen an die Außenluft gewöhnt haben und die Abdeckung ganz

entfernt werden kann.

 

 

Bewurzelungspulver und Weidenwasser

Ein Bewurzelungspulver (auch Bewurzelungshormon genannt) regt die Wurzelbildung der Ableger

an. Es wird aus Hormonen leicht bewurzelnder Pflanzen (z.B. Weiden) hergestellt. Eventuell sind

noch desinfizierende Mittel und Fungizide zugefügt. Verwendet wird es bei Pflanzen die in Erde

kaum (oder überhaupt nicht) bewurzeln. Da Fuchsien nicht zu dieser Art von Pflanzen gehören,

ist die Verwendung eines Bewurzelungspulvers nicht nötig, beschleunigt aber die Wurzelbildung.

Als Alternative zum Bewurzelungspulver bietet sich Weidenwasser an, das leicht selbst her-

zustellen ist. Dazu werden ein paar einjährige (weiche) Weidentriebe in ca. 2cm lange Stücke

geschnitten und in ein Glas gegeben. Das Glas wird bis ungefähr 1cm oberhalb der Holzstückchen

mit lauwarmem Wasser aufgefüllt. Nach 24 Stunden wird das Weidenwasser in ein anderes Glas

abgeseiht. Die vorbereiteten Stecklinge werden nun für 24 Stunden in dieses Wasser gestellt und

danach in Erde herangezogen.Das Weidenwasser kann ca. zwei Wochen an einem kühlen Ort

(z.B. Kühlschrank) aufgehoben werden. Danach verliert es seine Wirkung und beginnt

unangenehm zu riechen

 

 

 

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Vermehren

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Düngen

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Standort und gießen

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Erde u. Töpfe

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Umtopfen

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Fuchsien als Beetpflanzen

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Überwintern

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Krankheiten

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Rückschnitt

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Verholzter Steckling

mit gekürzten Blättern

in Erde oder Wasser

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Verholzter Steckling

mit Rindenzunge

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Züchten

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Rezepte

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Tägliche Pflege

Stammbaum Rohees New Millennium
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Kopfsteckling

normal

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Steckholz

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Kopfsteckling Variante 1

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Kopfsteckling Variante 2

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Internodiensteckling normal

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Internodiensteckling Variante 1

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Internodiensteckling Variante 2

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Internodiensteckling Variante 3

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Stecklingsarten

kombiniert

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Einleitung Fuchsienpflege

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Fuchsienseite